Erneuerbare Energien sind in ganz Europa im Trend. Bis 2020 müssen laut EEG alle EU-Mitglieder den Stromanteil, der aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen wurde, massiv erhöhen. Schon 2011 nahm der Bau entsprechender Anlagen massiv zu. So errechnete die European Wind Association, das durch den Neubau der entsprechenden Einrichtungen der erneuerbare Strom um 32 Gigawatt in diesem Jahr angewachsen ist. Damit hatte er einen Anteil von 71 Prozent an gesamter Energie, die 2011 mehr erzeugt wurde.
Die Situation in Westeuropa
In Westeuropa war für den Aufschwung der erneuerbaren Energien das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus dem Jahr 2000 stilbildend, das nur ein Jahr später fast identisch von den Franzosen übernommen worden ist. Erfolgsgarant des EEG ist es, dass jeder Strom, der mithilfe erneuerbarer Energien gewonnen wird, auch abgenommen werden muss. Zugleich wurde auch die Höhe der Einspeisevergütung für einen Zeitraum von 20 Jahren festgelegt, die für diesen Zeitraum nicht nach unten korrigiert werden darf. Beide Regelungen garantieren, dass die Unternehmen, die sich für die Herstellung erneuerbarer Energien interessieren, Investitionssicherheit haben, was zu den überzeugenden Zahlen führte.
Die Situation in Südeuropa
Für Südeuropa sind die gesetzlichen Regelungen in Italien, Serbien und der Türkei stilbildend geworden. Italien orientiert sich ebenfalls am EEG und schreibt ebenso wie Deutschland und Frankreich eine garantierte Einspeisevergütung für 20 Jahre vor, in Serbien beträgt dieser Zeitraum zwölf Jahre und in der Türkei zehn Jahre. Dafür haben diese Staaten weitere Anreize gesetzt, die es in dieser Form nicht einmal durch das EEG gibt: So können Unternehmen die entsprechenden Anlagen, die für die Herstellung erneuerbarer Energien notwendig sind, beispielsweise zollfrei importieren. Türkische Unternehmen können zudem eine Bonus-Vergütung für einen Zeitraum von fünf Jahren erhalten, wenn sie die Anlage nicht einführen, sondern im Land herstellen. Dieser Ansatz ist unter der Bezeichnung “Local-Content-Förderung” bekannt geworden und unterstreicht, dass auch die südeuropäischen Nicht-EU-Mitglieder sehr darum bemüht sind, erneuerbare Energien zu unterstützen.